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islamisches Hadith mit Buchstaben B anfangen
#1
Muhammed-1 

islamisches Hadith mit Buchstaben B anfangen

5 B
5.1 Badetuch
Maimūna (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) stellte Wasser für seine Gesamtwaschung (Ghusl) nach dem Geschlechtsverkehr hin; er goss zwei- oder dreimal Wasser mit sei-ner rechten Hand auf seine linke Hand, dann wusch er seinen Genitalbereich; danach schlug er mit seiner Hand, zwei- oder dreimal auf den Boden - oder gegen die Wand -. Dann spülte er Mund und Nase und wusch sein Gesicht und seine beiden Arme, goss dann reichlich Wasser über seinen Kopf und wusch seinen Körper; anschließend rückte er wenig von seiner Stelle und wusch seine beiden Füße. Ich brachte ihm ein Tuch, und er lehnte es nicht ab, fuhr aber fort, das Wasser mit der Hand abzuschütteln.“ (Bu)
5.2 Badr
Abdurrahmān ibn Auf (ra) berichtete:
„Als ich am Tage der Schlacht von Badr in der Reihe der Kämpfer stand, er-blickte ich jeweils an meiner rechten und linken Seite zwei Jungen, um deren Leben ich bangte. Einer von den beiden sagte mir heimlich, so dass sein Ge-fährte dies nicht wahrnehmen konnte: „Onkel! Zeige mir, wo Abū Dschahl (bei den Gegnern) steht!“
Ich erwiderte: „O Sohn meines Bruders! Was willst du mit ihm tun?“
Der Junge antwortete: „Ich gab Allah ein Versprechen, dass ich ihn - falls ich ihn sehe - umbringe oder, dass ich selbst deswegen umkomme!“
Der andere Junge erzählte mir auch dasselbe im Vertrauen, ohne dass sein Ge-fährte dies wahrnahm. Es hat mich sehr gefreut, dass ich zwischen zwei Män-nern dieser Art stand. Ich zeigte den beiden auf ihn, und sie gingen auf ihn so heftig los wie Falken und erschlugen ihn. Es sind die beiden Söhne von Afrā!“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) sagte am Tage der Schlacht von Badr:
„O Allah mein Gott, ich flehe Dich um Deinen Bund und Deine Verheißung an. O Allah mein Gott, wenn Du es willst, wirst du nicht angebetet werden.“
Da nahm Abū Bakr (ra) seine Hand und sagte: „Er (Allah) ist dir Genüge!“
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Der Prophet begab sich dann (zu den Kämpfern) und rezitierte:
„Die Scharen werden alle besiegt werden, und sie werden in die Flucht ge-schlagen (54:45)“.“ (Bu)
5.3 Barmherzigkeit
Āischa (ra) berichtete:
Ein Wüstenaraber kam zum Propheten (sas) und sagte: „Ihr (Muslime) küsst eure Knaben! Wir aber küssen sie nicht!“
Darauf sagte der Prophet (sas): „Ich kann dir nicht helfen, wenn Allah deinem Herzen die Barmherzigkeit entrissen hat!“ (Bu, Mu)
Umar ibn al-Khattāb (ra) berichtete:
Es kamen Frauen aus der Kriegsgefangenschaft zum Propheten (sas). Eine Frau von ihnen machte sich zur Aufgabe, dass sie Milch aus ihrer Brust drück-te, um den Kindern davon zu geben. Als sie einen Knaben sah, nahm sie ihn, drückte ihn fest an ihren Leib und stillte ihn.
Der Prophet (sas) sagte zu uns: „Haltet ihr es für möglich, dass diese Frau ihr Kind ins Feuer werfen würde?“
Wir sagten: „Nein, niemals wird sie es tun können!“
Der Prophet sagte: „Ich schwöre bei Allah, dass Allah gegen Seine Diener noch barmherziger ist, als diese Frau gegen ihr Kind.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
Während ein Mann unterwegs war, überkam ihn ein sehr starker Durst. Als er einen Wasserbrunnen sah, kletterte er in ihm hinab und trank von dem Was-ser. Sobald er aber aus dem Brunnen herausgeklettert war, fand er einen Hund, der mit lechzender Zunge aus Durst den Sand fraß.
Der Mann sagte zu sich: „Dieser Hund befindet sich auf Grund des Durstes in der gleichen Lage, in der ich mich zuvor befand.“
Er kletterte dann wieder hinab, füllte seinen Lederstrumpf mit Wasser, hielt diesen mit seinen Zähnen fest (, kletterte hinauf) und ließ den Hund trinken. Allah dankte ihm dann (für diese Tat) und vergab ihm (seine Sünden)!
Die Leute sagten: „O Gesandter Allahs, werden wir auch für die Tiere be-lohnt?“
Der Prophet sagte: „Für jedes Lebewesen werdet ihr belohnt!“ (Bu)
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Abū Huraira (ra) berichtete, dass er den Gesandten Allahs (sas) folgendes sagen hör-te:
„Allah ließ die Barmherzigkeit aus 100 Teilen entstehen, behielt bei Sich davon 99 Teile und sandte nur einen Teil davon auf die Erde hinab. Aus diesem Teil üben die Geschöpfe Barmherzigkeit untereinander aus, so dass eine Pferdestu-te ihren Huf von ihrem Tierbaby hochhebt, damit sie es nicht verletzt!“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) stand im Gebet, und wir verrichteten das Gebet hin-ter ihm. Ein Wüstenaraber sagte während des Gebets: „O Allah mein Gott, er-barme Dich meiner und des Muhammads, und erbarme Dich sonst keines an-deren mit uns!“
Als der Prophet (sas) das Gebet beendet hatte, sagte er zum Wüstenaraber: „Du hast wahrlich eine reichliche Sache sehr knapp gehalten!“
Er (der Prophet) meinte damit die Barmherzigkeit Allahs (für alle). (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
Nachdem Allah die Schöpfung vollbracht hatte und ihr ihre Bestimmung gab, schrieb Er in Seinem Buch nieder - und dieses befindet sich bei Ihm auf dem Thron: „Wahrlich, Meine Barmherzigkeit überwiegt Meinen Zorn.“ (Bu, Mu, Ti)
Nu’mān ibn Baschīr (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Gewöhnlich findest du die Gläubigen in ihrer Barmherzigkeit, Zuneigung und Mitleid zueinander wie der Körper: Wenn ein Teil davon leidet, reagiert der ganze Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber!“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) hatte einen Hād namens Andschasa, der eine schöne Stimm-te hatte.
Der Prophet (sas) sagte zu ihm: „Gehe dabei sanft um, du Andschasa, damit du die gläsernen Gefäße nicht zerbrichst!“
Qatāda fügte hinzu: „Er (der Prophet) meinte die Schwäche der Frauen.“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
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Wir traten mit dem Gesandten Allahs (sas) beim Schmied Abū Saif, dem Pfle-gevater des Ibrāhīm (as) (Sohn des Propheten (sas)), ein. Der Gesandte Allahs (sas) nahm Ibrāhīm zu sich auf, küsste ihn und atmete seinen Geruch ein. Spä-ter traten wir nochmal bei ihm ein, als Ibrāhīm (im Sterben lag und) seine letz-ten Atemzüge aufgab. Da begannen die Tränen des Gesandten Allahs (sas) zu fließen.
Abdurrahmān ibn Auf (ra) sagte dann zu ihm: „(Weinst) du auch, o Gesandter Allahs?“
Der Prophet erwiderte: „O Ibn Auf, das gehört zur Barmherzigkeit!“
Bei einer weiteren Träne fuhr der Prophet (sas) fort: „Wahrlich, das Auge tränt, das Herz trauert und wir sprechen nur Worte, die unserem Herrn wohl-gefällig sind. O Ibrāhīm, wir sind wahrlich bei deinem Abschied von Traurig-keit erfüllt!“ (Bu)
Iyād ibn Hamar berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs (sas) sagen:
„Drei Arten von Menschen werden Bewohner des Paradieses sein: der recht-schaffene, gerechte Herrscher; der barmherzige Mensch, der sein Herz sanft-mütig jedem muslimischen Verwandten zuwendet; und ein kinderreicher Fa-milienvater, der nicht bei den anderen um Hilfe bettelt.“ (Mu)
Usāma ibn Zaid (ra) berichtete:
Eine der Töchter des Propheten (sas) schickte ihm einen Boten - während ich mit Sa’d und Ubayy mit dem Propheten (sas) war, der ihm sagte: „Sie (deine Tochter) nimmt an, dass ihr Kind stirbt, und du sollst zu ihr kommen.“
Der Prophet ließ ihr den Friedensgruß ausrichten und folgendes sagen:
„Wahrlich, Allah gehört alles, was Er nimmt und was Er gibt, und alles ist bei Ihm vorbestimmt! So soll sie in Erwartung des Lohnes Allahs in Geduld aus-harren.“
Als sie zu ihm abermals den Boten schickte, er solle bei Allah doch kommen, stand der Prophet (sas) auf, und wir mit ihm (und begab sich dorthin). Dort wurde der Junge in seinen Schoß gelegt, während dieser seine letzten Atem-züge von sich gab. Da liefen die Tränen aus den Augen des Propheten (sas).
Sa’d sagte zu ihm: „Was ist das, o Gesandter Allahs?“
Und der Prophet sagte: „Das ist eine Barmherzigkeit, die Allah in die Herzen einiger Seiner Diener einlegt, die Er auserwählt hat. Und Allah erbarmt Sich nur derer von Seinen Dienern, die barmherzig sind.“ (Bu)
Dscharīr ibn Abdullāh (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
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„Allah wird demjenigen nicht barmherzig sein, bei dem die Menschen kein Erbarmen finden.“ (Bu, Mu, Mik)
5.4 Bart
Ibn Umar (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Unterscheidet euch von den Götzendienern; lasset den Bart wachsen und schneidet den Schnurrbart kurz.“
Ibn Umar pflegte, wenn er die Pilgerfahrt (Hadsch) oder die Umra vornahm, seinen Bart zu fassen und das an Haar abzuschneiden, was über seine Faust-länge hinausragte. (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Schneidet den Schnurrbart kurz, und lasset den Bart frei wachsen.“ (Bu, Mu)
5.5 Bauchverletzung
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Während ein Mann einen Weg entlang ging, sah er einen Dornenzweig auf der Gehstrecke liegen; er räumte ihn aus dem Weg, und für diese Tat dankte ihm Allah in der Weise, dass Er ihm dafür (seine Sünden) vergab.“ –
(Anschließend) sagte der Prophet: „Die Märtyrer sind fünf: einer, der an einer Pest stirbt; einer, der durch eine Bauchverletzung stirbt; einer, der ertrinkt; ei-ner, der unter dem Steinschutt umkommt und einer, der im Kampf auf dem Weg Allahs getötet wird.“
Und der Prophet sagte noch weiter: „Wenn die Menschen die Belohnung für das Sprechen des Gebetsrufs und für das Stehen in der ersten Reihe (beim Gemeinschaftsgebet) kennen und keine andere Möglichkeit finden würden, dies unter sich zu teilen außer durch Auslosung, so würden sie das Los ent-scheiden lassen!“ –
(Anschließend) sagte der Prophet: „Und wenn sie von der Belohnung für die unmittelbare Verrichtung des Mittagsgebets bei dessen Fälligkeit wüssten, so würden sie dafür Wettrennen, und wenn sie von der Belohnung für die Ver-richtung des Nachtgebets und des Morgengebets in der Gemeinschaft wissen würden, so würden sie sich dafür (in die Moschee) begeben, selbst wenn sie bis dahin kriechen müssten!“ (Bu)
5.6 Bedrängnis
Abū Huraira (ra) berichtete vom Propheten (sas) der sagte:
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„Wer einem Gläubigen eine Bedrängnis von den Bedrängnissen dieser Welt er-leichtert, dem wird Allah eine Bedrängnis von den Bedrängnissen des Tages der Auferstehung erleichtern.
Und wer einem Menschen in einer Geldnot hilft, dem wird Allah in dieser Welt und im Jenseits helfen.
Und wer die Schandtaten eines Muslims deckt, dessen Schandtaten wird Allah in dieser Welt und im Jenseits decken.
Allah ist dem Knecht Beistand, solange der Knecht seinem Bruder Beistand ist.
Wer einen Weg entlang zieht, auf ihm Wissen zu suchen, dem wird Allah da-für einen Weg zum Paradiesgarten ebnen.
Keine Schar versammelt sich in einem der Häuser Allahs, (wo) sie das Buch Allahs vortragen und es miteinander genau studieren, ohne dass sich auf sie die innere Ruhe herablässt, das Erbarmen sie umschließt, die Engel sie umge-ben, und Allah sie denen gegenüber erwähnt, die bei Ihm sind.
Und wen seine Taten verlangsamen, den wird seine Herkunft nicht beschleu-nigen.“ (Mu)
5.7 Bedrückung
Abū Umāma (ra) berichtete:
Einer fragte den Gesandten Allahs (sas): „Was ist Glaube?“
Er antwortete: „Wenn du mit deiner Tat zufrieden und über die Übeltat be-trübt bist, dann bist du ein Gläubiger!“
Darauf sagte der Fragende: „O Gesandter Allahs, und was ist Sünde?“
Er antwortete: „Das, was dich bedrückt, sollst du unterlassen.“ (Ha)
5.8 Bedürftige
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Es gibt keinen unter den Gläubigen, dem ich nicht am allernächsten stehe, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits. Leset, wenn ihr wollt: „Der Prophet steht den Gläubigen näher als sie sich selber...“ (33:6). Wer also von den Gläubigen stirbt und Vermögen hinterlässt, so geht dieses an seine gesetzli-chen Erben, gleichwohl wer sie sind. Wer aber Schulden oder Bedürftige hin-terlässt, so sollen diese zu mir kommen; denn ich stehe ihnen am allernächs-ten.“ (Bu)
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5.9 Beerdigung
Āmir ibn Rabī’a (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wenn jemand von euch einen Trauerzug sieht und selbst nicht an ihm teil-nimmt, so soll er aufstehen und warten, bis dieser an ihm vorbeigegangen, oder die Totenbahre abgesetzt worden ist.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Zieht zügig mit der Totenbahre voran; denn wenn es sich um einen guten (Toten) handelt, so leistet ihr ihm damit etwas Gutes; und wenn es sich um das Gegenteil handelt, so setzt ihr ein Übel von euren Nacken ab.“ (Bu)
Abū Sa’īd al-Khudrī (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wenn ihr einen Trauerzug seht, so steht auf; und wer mit ihm weiterzieht, der soll sich nicht setzen, bis die Totenbahre abgesetzt worden ist.“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Dem Toten folgen (bei seiner Beerdigung) dreierlei, von denen zwei zurück-kehren und eins bei ihm bleibt: Ihm folgen seine Leute, sein Besitz und seine Taten, von denen seine Leute und sein Besitz zurückkehren, und bei ihm blei-ben seine Taten.“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
„Wir waren bei der Beerdigung der Tochter des Gesandten Allahs (sas) und sahen, wie der Gesandte Allahs (sas) am Grab saß, und die Tränen aus seinen Augen flössen; er fragte: „Gibt es unter euch einen Mann, der in dieser Nacht keinen Geschlechtsverkehr hatte?“
Abū Talha sagte: „Ich!“ und der Prophet sagte zu ihm: „Dann klettere (in das Grab) hinab!“
Er kletterte darauf in ihr Grab hinab (und erledigte dort die Grabarbeit).“ (Bu)
Umm Atiyya (ra) berichtete:
„Uns (Frauen) wurde (vom Propheten) die Teilnahme an einem Beerdigungs-zug untersagt, jedoch ohne dass dieses (Verbot) streng befolgt wurde.“ (Bu, Mu)
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete:
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Ein Trauerzug ging an uns vorbei. Der Prophet (sas) stand dessentwegen auf und demnach standen wir auch auf.
Wir sagten zu ihm: „O Gesandter Allahs, es handelt sich um einen Trauerzug eines Juden!“
Der Prophet erwiderte: „Wenn ihr einen Trauerzug seht, dann steht auf!“ (Bu)
5.10 Beerdigungszug
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer immer mit einem Beerdigungszug eines Muslims zieht - nur weil er gläubig ist und mit dem Lohn Allahs rechnet - und sich dort solange aufhält, bis das Totengebet verrichtet und die Beerdigung vollzogen worden sind, der kehrt zurück mit einem zweiteiligen Lohn, wobei jeder Teil davon so viel wie der Berg von Uhud ausmacht. Wer jedoch das Totengebet verrichtet und vor der Beerdigung umkehrt, kehrt nur mit einem Teil davon zurück.“ (Bu)
Abū Qatāda ibn Rab’ī al-Ansārī (ra) berichtete:
Während ich mit dem Gesandten Allahs (sas) sprach, ging ein Beerdigungszug an ihm vorbei.
Der Prophet sagte: „Entweder erlöst oder erlöst worden!“
Die Leute fragten: „O Gesandter Allahs, wer wird erlöst und von wem wird die Erlösung sein?“
Er entgegnete: „Der gläubige Diener Allahs wird von den Anstrengungen die-ser Welt und von deren Übel erlöst und in die Barmherzigkeit Allahs einge-hen. Und von einem frevelhaften Menschen werden die Mitmenschen, die Ortschaften, die Pflanzen und die Tiere erlöst.“ (Bu)
Barā ibn Āzib (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) befahl und verbot uns jeweils sieben (Verhaltens-weisen): Er befahl uns, den Kranken zu besuchen, mit einem Beerdigungszug zu gehen, dem Niesenden Barmherzigkeit zu wünschen27, dem Einladenden Folge zu leisten, den Friedensgruß unter den Menschen zu verbreiten, dem Unterdrückten zu helfen und den Schwörenden nicht im Stich zu lassen. Da-gegen verbot er uns, Goldringe zu tragen, aus silbernen Gefäßen zu trinken, auf seidenen Kissen zu sitzen und Kleidung zu tragen, die aus gemischter Sei-de, reiner Seide, Seidenbrokat und Brokat hergestellt ist.“ (Bu)
27 Durch Sprechen des Satzes: Rahimakumullāh (Allah möge Sich eurer erbarmen!).
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5.11 Befehlshaber
Von Abū Nādschih al-Irbād ibn Sāriya (ra):
Der Gesandte Allahs (sas) hielt uns eine ermahnende Ansprache, von der die Herzen mit Furcht erfüllt wurden und die Augen Tränen vergossen. So sagten wir: „O Gesandter Allahs, dies ist wie eine Abschiedspredigt. Rate uns da-rum.“
Er sagte: „Ich rate euch zur Gottesfurcht Allah gegenüber dem Mächtigen und Erhabenen, und zum Hören und Gehorchen, selbst wenn ein Knecht über euch zum Befehlshaber eingesetzt ist. Wer von euch (lange) am Leben ist, der wird viele Meinungsverschiedenheiten sehen. So haltet euch an meine Sunna und an die Sunna der rechtgeleiteten, rechtschaffenen Nachfolger. Beißt mit den Zäh-nen darauf. Hütet euch vor den neuen Dingen (in Glaubensfragen); denn jede neue Sache ist eine Neuerung, und jede Neuerung ein Irregehen, und jedes Ir-regehen führt ins Höllenfeuer.“ (Da, Ti)
5.12 Begegnung mit Allah
Ubāda ibn as-Sāmit (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wer die Begegnung mit Allah liebt, mit dem liebt Allah auch die Begegnung. Und wer die Begegnung mit Allah verabscheut, mit dem verabscheut Allah auch die Begegnung.“
Āischa - oder einige seiner Frauen - sagte: „Wir verwünschen doch den Tod!“
Der Prophet sagte: „Es ist nicht das. Es geht aber darum, wenn ein Gläubiger im Sterben liegt, so wird ihm die frohe Botschaft über das Wohlwollen Allahs und seine ehrwürdige Stellung bei Ihm verkündet. Hier dann wird ihm nichts anderes lieber sein, als das, was ihm nunmehr bevorsteht. Somit liebt er dann die Begegnung mit Allah und Allah liebt die Begegnung mit ihm. Was aber den Ungläubigen angeht, der im Sterben liegt, so werden ihm die Pein und die Bestrafung Allahs verkündet. Hier dann wird er das verabscheuen, was ihm bevorsteht. Somit verabscheut er also die Begegnung mit Allah und Allah ver-abscheut auch die Begegnung mit ihm!“ (Bu)
5.13 Begrüßung
Qatāda (ra) berichtete:
Ich fragte Anas: „War die Begrüßung mit der Hand üblich unter den Gefähr-ten des Propheten (sas)?“
Er antwortete: „Ja!“ (Bu)
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5.14 Beigesellung Allahs
Anas (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) zu Mu’ādh (ra) sagte:
„Wer immer Allah begegnet, ohne Ihm etwas zur Seite gesellt zu haben, geht ins Paradies ein.“
Mu’ādh sagte: „Soll ich dies nicht den Menschen kund tun, damit sie sich freuen?“
Der Prophet antwortete: „Nein; denn ich fürchte, sie würden sich dann uneif-rig darauf verlassen.“ (Bu)
Abdullāh (ra) berichtete:
Ich sagte: „O Gesandter Allahs, welche Sünde ist am schwersten?“
Er sagte: „Dass du Allah etwas ebenbürtig machst, während Er dein Schöpfer ist.“
Ich sagte: „Welche dann?“
Er sagte: „Dass du dein Kind tötest, weil du befürchtest, dass es das Essen mit dir teilt.“
Ich sagte: „Welche dann?“
Er sagte: „Dass du Unzucht mit der Ehefrau deines Nachbarn begehst.“
Zur Bestätigung der Aussage des Propheten (sas) offenbarte Allah folgenden Qur’ān-Vers (25:68): „Und die, welche keinen anderen Gott außer Allah an-rufen...“ (Bu)
Abū Bakra (ra) berichtete folgendes von seinem Vater (ra):
Der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Soll ich euch nicht die größten aller Sünden nennen?“
Wir sagten: „Doch, o Gesandter Allahs!“
Er sagte: „Es sind drei Dinge: Die Beigesellung Allahs und die Lieblosigkeit gegen die Eltern.“
Er sagte dies während er sich auf den Boden stützte. Da setzte er sich aufrecht und fuhr fort: „Und dazu gehören wahrlich die lügenhafte Aussage und das falsche Zeugnis und wahrlich die lügenhafte Aussage und das falsche Zeug-nis!“
Der Prophet wiederholte dies mehrmals, bis ich dachte, er würde nicht aufhö-ren. (Bu)
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Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Hütet euch vor den vernichtenden Dingen: Der Beigesellung Allahs und der Zauberei.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Haltet euch fern von den sieben vernichtenden Sünden.“
Die Leute sagten: „O Gesandter Allahs, und welche sind diese?“
Er sagte: „Diese sind: Die Beigesellung Allahs, die Zauberei, die Tötung eines Menschen, dessen Leben Allah unantastbar gemacht hat, es sei denn, dies ge-schehe nach dem Recht. Ferner das Verzehren der Zinsen, das Verzehren des Besitzes einer Waise, die Flucht am Tage der Schlacht und die Verleumdung der unbescholtenen, gläubigen und arglosen Frauen.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) wurde über die größten Sünden gefragt, und er sagte:
„(Es sind): Die Beigesellung Allahs (Schirk), das Ungütigsein gegen die Eltern, die Tötung eines Menschen und das falsche Zeugnis.“ (Bu)
Mu’ādh ibn Dschabal (ra) berichtete: Ich sagte:
„O Gesandter Allahs, unterrichte mich über eine Tat, die mich in den Para-diesgarten bringt und mich vom Höllenfeuer trennt.“
Er antwortete: „Du hast nach etwas Bedeutsamem gefragt, und dennoch ist es ein leichtes für den, dem Allah, der Erhabene, es leichtmacht. Diene Allah al-lein und geselle Ihm nichts bei, verrichte das Gebet, entrichte die Zakāh, faste im Ramadān und pilgere zum Hause.“
Dann sagte er: „Soll ich dir nicht die Pforten des Guten zeigen? Das Fasten ist ein Schutz, und das Almosen löscht die Missetat, wie das Wasser das Feuer löscht, und das Gebet eines Menschen mitten in der Nacht.“
Dann rezitierte er: „Sie meiden mit ihren Seiten die Bettstellen“, bis er die Stelle erreichte: „Getan haben“28.
Darauf sagte er: „Soll ich dir nicht über den Anfang der Sache berichten, über ihre Säule und ihren höchsten Gipfel?“
Ich antwortete: „Gewiss, o Gesandter Allahs.“
Er fuhr fort: „Der Anfang der Sache ist der Islam, ihre Säule ist das Gebet und ihr höchster Gipfel ist der Dschihād.“.
28 Vgl. Qur’ān, 32:16.
103
Dann sagte er: „Soll ich dir nicht mitteilen, was die Grundlage zu all dem ist?“
Ich entgegnete: „Gewiss, o Gesandter Allahs.“
Da ergriff er seine Zunge und sagte: „Halte dich damit zurück.“
Ich fragte: „O Prophet Allahs, werden wir getadelt werden wegen dessen, was wir mit ihr sprechen?“
Er sagte: „(Es ist so ernst,) als ob deine Mutter dich verlieren würde, o Muadh Was stürzt denn die Menschen auf ihre Gesichter nieder in das Feuer“ oder er sagte: „auf ihre Nasen“ außer der Ernte ihrer Zungen?“ (Ti)
5.15 Beistand
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Der Muslim ist des Muslims Bruder. Ihn darf er weder unterdrücken noch zugrunde gehen lassen. Wer seinem Bruder in der Not beisteht, dem steht Al-lah in seiner eigenen Not bei.
Und wer einem Muslim eine Sorge abnimmt, dem nimmt Allah eine Sorge von den Sorgen am Tage der Auferstehung ab. Und wer einen Muslim nicht bloß-stellt, den stellt Allah nicht bloß am Tage der Auferstehung.“ (Bu)
5.16 Belehrung
Hudhaifa ibn al-Yamān berichtete:
Die Menschen pflegten, den Gesandten Allahs (sas) über die guten Dinge zu fragen, und ich pflegte ihn über das Übel zu fragen, weil ich befürchtete, dass dieses in mich gelangt.
Ich sagte: „O Gesandter Allahs, wir befanden uns einst in einer Dschāhiliyya und in einem Übel zugleich, und Allah brachte uns dieses Gute (durch den Is-lam). Wird es nach diesem Guten wieder Übel geben?“
Und er erwiderte: „Ja!“
Ich sagte wieder: „Und wird es nach diesem Übel wieder Gutes geben?“
Er sagte: „Ja! Und es wird Spuren des Verderbens haben.“
Ich fragte: „Und wie sehen seine Spuren des Verderbens aus?“
Er sagte: „Es wird Menschen geben, die die anderen führen, aber nicht mit meiner Rechtleitung; von ihnen wirst du Dinge bejahen und andere verab-scheuen.“
Ich fragte: „Wird es nach diesem Guten wieder Übel geben?“
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Und er sagte: „Ja! Es wird Leute geben, die die anderen soweit bis zu den To-ren des Höllenfeuers aufrufen, und wer ihnen folgt, den werden sie ins Feuer einführen.“
Ich sagte: „O Gesandter Allahs, beschreibe sie uns!“
Und er sagte: „Sie gehören äußerlich zu uns und sprechen unsere Sprache.“
Ich sagte: „Was befiehlst du mir, falls ich so etwas erlebe?“
Der Prophet sagte: „Bleibe stets mit der Gemeinschaft der Muslime und mit deren Imām verbunden.“
Ich fragte: „Wie, wenn sie (die Muslime) weder eine Gemeinschaft noch einen Imām haben?“
Er sagte: „Dann verlasse alle diese Gruppen, auch dann, wenn du an dem Stamm eines Baumes mit deinen Zähnen festhalten müsstest, bis der Tod dich ereilt, während du dich noch in diesem Zustand befindest!“ (Bu)
Abū Sa’īd al-Khudrī (ra) berichtete:
Die Frauen sagten zum Propheten (sas): „Die Männer sind bei dir im Vergleich zu uns in der Mehrzahl, so gib uns einen Tag, an dem wir teil an dir haben.“
Da setzte er ihnen einen bestimmten Tag fest, an dem er mit ihnen zusammen-traf, sie lehrte und ihnen seine Anweisungen gab. Mitunter sagte er zu ihnen: „Keine Frau von euch wird drei ihrer Kinder verlieren, ohne dass diese für sie den Schutzwall vor dem Höllenfeuer darstellen!“
Darauf sagte eine Frau: „Gilt dies auch für zwei Kinder?“
Er antwortete: „Auch zwei!“ (Bu)
Anas (ra) berichtete,
dass der Prophet (sas) seine Worte dreimal wiederholte, damit sie so verstan-den werden, wie er sie gemeint hatte; und wenn er zu den Leuten kam, grüßte er sie mit dem Friedensgruß (Salām) und wiederholte diesen dreimal. (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
Während wir mit dem Propheten (sas) in der Moschee saßen, kam ein Mann auf einem Kamel geritten; er ließ das Kamel auf dem Boden der Moschee nie-derruhen, band es an und sprach zu den Anwesenden: „Wer ist von euch Mu-hammad?“
Dies geschah als der Prophet (sas) sich anlehnend unter den Leuten befand.
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Zu dem Mann wurde gesagt: „Er ist der gutaussehende Mann, der dort sich anlehnend sitzt!“
Da sprach der Mann zu ihm: „O Sohn des Abdulmuttalib!“
Der Prophet (sas) antwortete: „Ja! Das bin ich!“
Der Mann sagte zum Propheten (sas): „Ich will dir viele Fragen stellen und es wird dir unangenehm sein, aber fühle dich nicht unwohl wegen mir!“
Der Prophet sagte: „Frage, was du willst!“
Der Mann sagte: „Ich frage dich im Namen deines Herrn und des Herrn aller deiner Vorgänger: Hat Allah dich zu allen Menschen entsandt?“
Der Prophet antwortete: „Bei Allah, ja!“
Der Mann sagte: „Ich bitte dich im Namen Allahs, mir zu sagen: Hat Allah dir befohlen, dass wir fünf Gebete pro Tag und Nacht verrichten sollen?“
Der Prophet antwortete: „Bei Allah, ja!“
Der Mann sagte: „Ich bitte dich im Namen Allahs, mir zu sagen: Hat Allah dir befohlen, dass wir diesen Monat (Ramadān) im Jahr fasten sollen?“
Der Prophet antwortete: „Bei Allah, ja!“
Der Mann sagte: „Ich bitte dich im Namen Allahs, mir zu sagen: Hat Allah dir befohlen, dass du eine solche Sadaqa von unseren Reichen nimmst, um sie un-ter den Armen zu verteilen?“
Der Prophet (sas) antwortete: „Bei Allah, ja!“
Der Mann sagte daraufhin: „Ich glaube an das, was du gebracht hast, und ich bin der Sendebote für meine Leute, die hinter mir stehen. Ich bin Dimām ibn Tha’laba, Bruder des Banu Sa’d ibn Bakr...“ (Bu)
Ibn Mas’ūd (ra) berichtete, dass er den Propheten (sas) folgendes sagen hörte:
„Es darf keinen Neid geben, außer in zwei Fällen: Wenn ein Mensch Reichtü-mer besitzt und er diese dorthin bringt, wo sie in gerechter Weise verwendet werden können; und ein Mensch, dem Allah Weisheit gibt, und er mit dieser zur richtigen Entscheidung und zur Belehrung anderer beiträgt!“ (Bu)
Mālik ibn al-Huwairith (ra) berichtete:
Ich kam mit einer Schar von meinem Stamm zum Propheten (sas) und wir hielten uns bei ihm zwanzig Nächte auf. Er war barmherzig und lieb. Als er aber bemerkte, dass wir uns nach unseren Angehörigen sehnten, sagte er:
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„Kehret zurück und haltet euch auf unter den Euren: unterweist sie und betet; bei der Fälligkeit des Pflichtgebets soll einer von euch zum Gebet rufen und der älteste von euch soll das Gebet leiten.“ (Bu)
5.17 Belustigung
Ibn Abbās (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Zanke nicht mit deinem Bruder, mache dich nicht über ihn lustig und gib ihm kein Versprechen, das du nicht erfüllen kannst.“ (Ti)
5.18 Benennung
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Benennt euch mit meinem Namen, doch benennt euch nicht mit meinem Bei-namen. Wer immer mich im Traum sieht, der hat mich sicher gesehen; denn der Schaytan kann nicht in meiner Gestalt erscheinen; und wer über mich lügt, der wird mit Sicherheit seinen Platz im Höllenfeuer einnehmen.“ (Bu)
5.19 Beratung
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) folgendes sagte:
„Wenn unter euch die Besten eure Führer und die Reichen die Großzügigsten sind, und wenn ihr eure Angelegenheiten auf Grund gegenseitiger Beratung regeln könnt, dann ist die Erdoberfläche für euch besser als ihr Inneres.
Wenn aber unter euch die Schlechtesten eure Führer und die Reichen die Gei-zigsten sind, und wenn eure Angelegenheiten von euren Frauen bestimmt werden, dann ist das Innere der Erde besser für euch als ihre Oberfläche.“ (Ti)
5.20 Berauschendes
Āischa (ra) berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) wurde über den Bit‛ gefragt - und dies ist ein Wein aus Sirup, den die Leute des Jemen gewöhnlich tranken - und der Gesandte Allahs (sas) sagte: „Jedes Getränk, das berauscht, ist verboten (harām).“ (Bu)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer das Berauschende im Diesseits getrunken, und es dann nicht reumütig unterlassen hat, dem wird es im Jenseits vorenthalten werden.“ (Bu)
107
Anas (ra) berichtete:
„Das Berauschende wurde uns zurzeit verboten, als das Verbot offenbart wurde29; und zu jener Zeit fanden wir (in Medīna) nur sehr wenig vom Wein aus Weintrauben. Unser Berauschendes war gewöhnlich der Wein aus Wein-trauben und der Dattelwein.“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
„Ich gab Abū Ubayda, Abū Talha und Ubayy ibn Ka’b Wein aus Weintrauben und Dattelwein (Fadih) zu trinken, als einer kam und sagte: „Alles Berau-schende ist verboten worden!“30
Darauf sagte Abū Talha: „Steh auf Anas, und vergieße es.“
Und ich vergoss es.“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete:
Umar (ra) stand auf, begab sich zum Podest und sagte:
„Sodann, das Berauschende ist verboten worden, und dabei handelt es sich um fünferlei: (Der Wein) aus Weintrauben, Datteln, Sirup, Weizen und Gerste. Und das Berauschende ist alles, was den Menschengeist beeinträchtigt!“ (Bu)
Nāfi ibn Umar (ra) berichtete:
„Das Berauschende wurde verboten31, und in Medīna gab es nichts davon.“ (Bu)
5.21 Beschimpfung
Āischa (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Schimpfet nicht über die Toten; denn sie sind (durch ihre Taten) zu dem ge-langt, das sie vorausgeschickt haben.“ (Bu)
Abdullāh (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Die Beschimpfung eines jedes Muslims ist eine frevelhafte Tat und gegen ihn zu kämpfen ist Kufr (Unglaube)!“ (Bu)
29 Vgl. Qur’ān, 5:90 f.
30 Vgl. Qur’ān, 5:90 f.
31 Vgl. Qur’ān, 5:90 f.
108
Abdullāh ibn Amr (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Zu den größten Sünden gehört, dass man seine Eltern verflucht!“
Die Leute fragten: „O Gesandter Allahs, und wie kommt es zustande, dass je-mand seine Eltern verflucht?“
Der Prophet erwiderte: „Indem jemand den Vater eines anderen beschimpft, worauf dieser die Beschimpfung dessen Vater erwidert, aber auch indem je-mand die Mutter eines anderen beschimpft, worauf dieser die Beschimpfung dessen Mutter erwidert.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Fasten ist nicht der Verzicht auf Essen und Trinken, sondern der Verzicht auf das Geschwätz und die Beschimpfung anderer Menschen. Wenn also jemand dich beschimpft oder dir Übles tut, so sprich (zweimal): „Wahrlich, ich bin am Fasten, wahrlich, ich bin am Fasten!““ (Hib, Huz)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Das Fasten ist (für den Menschen) ein Schutz; so soll er (während des Fas-tens) weder Schändlichkeit noch Torheit begehen; und wenn jemand ihn zum Zweikampf auffordert oder beschimpft, soll er ihm zweimal sagen: „Ich faste“. Ich schwöre bei Dem, in Dessen Hand mein Leben ist, dass der Geruch aus dem Mund eines Fastenden bei Allah besser ist als Moschus.“
Allah sagte: „Er (der Fastende) stellt Meinetwegen sein Essen und Trinken sowie seine Begierde ein. Das Fasten ist Mir gewidmet, und Ich belohne ent-sprechend; und jede gute Tat wird gleichermaßen zehnfach belohnt.“ (Bu)
5.22 Beschneidung
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Abraham (ra) vollzog für sich die Beschneidung, als er im Alter von achtzig Jahren war, und bediente sich dazu der Axt.“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
„Als der Prophet (sas) starb, war ich gerade zu jener Zeit beschnitten.“ (Bu)
Sa’īd ibn Dschubair (ra) berichtete:
Ibn Abbās (ra) wurde folgende Frage gestellt: „Wie war es mit dir, als der Pro-phet (sas) starb?“
109
Er sagte: „Ich war gerade zu jener Zeit beschnitten; denn die Männer wurden gewöhnlich erst beschnitten, wenn sie geschlechtsreif geworden waren.“ (Bu)
5.23 Beschuldigung
Abū Dharr (ra) berichtete, dass er den Propheten (sas) folgendes sagen hörte:
„Niemals wird einer einen anderen einer frevelhaften Tat oder des Unglau-bens bezichtigen, ohne dass dies ihn selbst treffen wird, solange sein Gefährte in Wirklichkeit nicht so ist.“ (Bu)
5.24 Besitz
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer bei anderen Menschen um etwas bettelt, um sein eigenen Besitz zu ver-mehren, der trachtet nach einer Glut (des Höllenfeuers), gleichwohl, ob er nach wenig oder viel gefragt hat.“ (Mu)
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wünscht euch nicht das Übel; wünscht euren Kindern nicht das Übel; wünscht nichts Übles, das euren Besitz treffen soll; damit dies nicht zu einer Stunde, in der Allah Seine Gunst gibt, erhört werden kann.“ (Mu)
5.25 Bestrafung
Abū Huraira (ra) berichtete, dass er den Gesandten Allahs (sas) folgendes sagen hör-te:
Eine Ameise biss einen der Propheten, der daraufhin seinen Befehl gab, das ganze Ameisendorf zu verbrennen.
Und Allah gab ihm folgendes ein: „Nur weil dich eine einzige Ameise gebissen hat, hast du dafür eines der Völker verbrennen lassen, das Allah lobpreist?“32 (Bu)
5.26 Betrug
Abū Bakr as-Siddīq (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Allah verflucht denjenigen, der einem Gläubigen Schaden zufügt oder ihn betrügt.“ (Ti)
32 Vgl. Qur’ān, 6:38.
110
5.27 Betteln
Hakīm ibn Hizām (ra) berichtete:
Ich bettelte den Gesandten Allahs (sas) an, und er gab mir; dann bettelte ich ihn nochmal an, und er gab mir; dann bettelte ich ihn (zum dritten Mal) an, und er gab mir. Anschließend sagte er: „O Hakīm, die Güter (dieser Welt) sind wahrlich grünschön und süß. Wer sich diese mit guten Vorsätzen erwirbt, dem werden sie segensreich sein. Und wer diese aus Habgier und schlechten Vorsätzen nimmt, dem werden sie ohne Segen sein. Es ist gleich demjenigen, der isst und nie satt wird. Die (gebende) obere Hand ist besser als die (neh-mende) untere Hand!“
Ich sagte: „O Gesandter Allahs, ich schwöre bei Dem, Der dich mit der Wahr-heit entsandt hat: ich werde nach (diesem Vorfall mit) dir von keinem Men-schen etwas abbetteln, bis ich von dieser Welt scheide!“
Es geschah danach, dass Abū Bakr Hakīm zu sich rief, um ihm etwas zu geben und dieser ablehnte, etwas von ihm anzunehmen. Es geschah auch, dass Umar Hakīm zu sich rief, um ihm etwas zu geben und dieser nichts von ihm an-nahm.
Umar sagte: „Euch, ihr Muslime, mache ich zu Zeugen über Hakīm, dem ich seinen Anteil an der Beute anbiete und er ablehnt, diesen anzunehmen.“
Hakīm blieb dabei, dass er seit diesem Vorfall mit dem Gesandten Allahs (sas) von keinem Menschen etwas erbettelte, bis er starb. (Bu)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Der Mensch hört nicht auf zu betteln, bis er am Tage der Auferstehung auf-treten und kein Fleischfetzchen mehr in seinem Gesicht haben wird.“ (Bu)
Abū Sa’īd al-Khudrī (ra) berichtete:
Einige Leute von den Ansār bettelten den Gesandten Allahs (sas) an, und er gab ihnen. Sie bettelten ihn abermals an, und er gab ihnen weiter. Als sie ihn nochmal anbettelten, gab er ihnen wieder, bis alles ausging, was er besaß; dann sagte er zu ihnen:
„Wenn ich etwas an Gütern besäße, so würde ich es euch nie vorenthalten. Und wer immer sich zurückhält, dem erspart Allah das Erbetteln bei den an-deren. Und wer immer sich genügsam verhält, dem gibt Allah reichlich. Wer sich geduldig verhält, dem gibt Allah die Kraft dazu. Keinem wird etwas Bes-seres und Reichlicheres gegeben als die Geduld.“ (Bu)
Thaubān (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
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„Wer mir garantiert, dass er bei den Menschen um nichts bettelt, dem garan-tiere ich das Paradies.“
Ich sagte: „Ich, o Gesandter Allahs!“
Und danach habe ich bei keinem mehr um etwas gebettelt. (Na)
5.28 Bettruhe
Āischa (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) pflegte, wenn er zu Bett ging, in seine Hände zu pusten und die beiden Schutz-Suren (113 und 114) zu rezitieren, alsdann mit den beiden auf seinem Körper zu streichen.“ (Bu)
Abū Barza (ra) berichtete,
dass der Gesandte Allahs (sas) nicht mochte, vor dem Nachtgebet ins Bett zu gehen und nach der Verrichtung desselben zu reden. (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wenn jemand von euch zu Bett gehen will, soll er vorher sein Bett (von Fremdkörpern) mit seinem Lendentuch befreien; denn er weiß nicht, was sich darauf in seiner Abwesenheit gesetzt hat; dann soll er anschließend sprechen:
„In Deinem Namen, o mein Herr, lege ich meine Körperseite, und durch Dich hebe ich sie wieder hoch. Wenn Du meine Seele zurückbehältst, so erbarme Dich ihrer, und wenn Du sie wieder schickst, so bewahre sie (vor jedem Übel), wie Du Deine recht-schaffenen Diener davor bewahrst.““ (Bu)
Barā ibn Āzib (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte zu mir:
„Wenn du zu Bett gehen willst, so wasche dich in der Weise, wie du dies für das Gebet gewöhnlich tust, lege dich dann hin auf deine rechte Seite und sprich:
„O Allah mein Gott, ich bin Dir mit meinem Angesicht ergeben, und meine Angele-genheit überlasse ich Dir, und meinen Rücken lehne ich an Dich, nur wohlwollend und aus Furcht vor Dir; denn es gibt keine Zuflucht und Rettung vor Dir, außer bei Dir.
O Allah mein Gott, ich glaube an Dein Buch, das Du offenbart hast, und an Deinen Propheten, den Du entsandt hast.“
Stirbst du dann in derselben Nacht, so stirbst du auf der natürlichen Grundla-ge des Glaubens; mache diese Worte aber auch als Letztes, was du sprichst.“ Ich habe diese dem Propheten (sas) wieder vorgetragen, und als ich den Satz
112
„O Allah mein Gott, ich glaube an Dein Buch, das Du offenbart hast...“, sagte ich „und Deinen Gesandten...“ und der Prophet bemerkte dazu: „Nein, „...und an Deinen Propheten, den Du entsandt hast“.“ (Bu)
5.29 Beute
Dschābir Ihn Abdullāh (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Mir sind fünf (Besonderheiten) gegeben worden, welche keinem der anderen Propheten vor mir gegeben wurden:
Mein Sieg über den Feind wurde durch Schrecken gemacht, dessen Wirksam-keit der Entfernung von einer einmonatigen Marschreise entspricht.
Die Erde wurde mir sowohl als Gebetsstätte als auch als Reinigungsmittel ge-macht; und wenn jemand von meiner Umma das Gebet bei seiner Fälligkeit verrichten will, der kann es dort und überall verrichten, wo er sich gerade be-findet.
Die Kriegsbeute ist mir erlaubt;
und im Gegensatz zu den früheren Propheten, die nur zu ihren eigenen Leu-ten entsandt wurden, bin ich für die Menschheit allesamt entsandt worden.33
Und mir wurde die Fürsprache (am Jüngsten Tag) gegeben.“ (Bu)
5.30 Beweislast
Nach Ibn Abbās (ra) sagte der Gesandte Allahs (sas):
„Wenn man den Menschen immer gäbe, worauf sie Anspruch erheben, so würden die Leute die Besitztümer der anderen und ihr Blut fordern. Aber das Erbringen der Beweislast obliegt dem Kläger, und der Eid dem, der (die For-derung) leugnet.“ (Bai)
5.31 Bewohner des Höllenfeuers
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Zu den Bewohnern des Paradieses wird (am Tage des Jüngsten Gerichts) ge-sagt: „Ihr Bewohner des Paradieses! Es ist nunmehr Ewigkeit und kein Sterben mehr!“
Und zu den Bewohnern des Höllenfeuers wird gesagt: „Ihr Bewohner des Höl-lenfeuers! Es ist nunmehr Ewigkeit und kein Sterben mehr!““ (Bu)
33 Vgl. Qur’ān, 21:107.
113
5.32 Bienenhonig
Abū Sa’īd (ra) berichtete:
Ein Mann kam zum Propheten (sas) und sagte: „Mein Bruder klagt über Bauchschmerzen!“
Der Prophet sagte zu ihm: „Gib ihm Bienenhonig(-Wasser) zu trinken.“
Als der Mann zu ihm abermals mit derselben Nachricht kam, sagte der Pro-phet zu ihm: „Gib ihm Bienenhonig(-Wasser) zu trinken.“
Und als der Mann zum dritten Mal in derselben Sache zu ihm kam, sagte der Prophet: „Gib ihm Bienenhonig(-Wasser) zu trinken.“
Dann kam der Mann noch einmal und berichtete dem Propheten, dass er dies doch tat (und sein Bruder immer noch Schmerzen hat). Da sagte der Prophet zu ihm: „Allah sagt die Wahrheit, und der Bauch deines Bruders hat gelogen. Gib ihm Bienenhonig(-Wasser) zu trinken.“34
Der Mann gab seinem Bruder endlich dieses Getränk, und er wurde dadurch geheilt. (Bu)
5.33 Bilderverbot
Āischa (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) kam eines Tages von einer Reise zurück, während ich einen Vorhang mit Bildern auf hing. Er befahl mir, diesen herunterzureißen, und ich riss ihn auch herunter.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Ich kaufte einmal einen Stoff mit Bildern. Als der Prophet (sas) kam, blieb er an der Tür stehen und trat nicht ein. Ich sagte zu ihm: „Ich bin ja bereit, mich reumütig zu Allah zu bekennen, wenn du mir sagst, was ich für eine Sünde begangen habe!“
Er erwiderte: „Was ist das für ein Stoff?“
Ich sagte: „Damit du dich entweder darauf setzt oder ihn als Kopfkissen ver-wendest.“
Er sagte: „Wahrlich, diejenigen, die diese Bilder gemacht haben, werden am Tage der Auferstehung bestraft. Zu ihnen wird gesagt werden: „Macht das le-bendig, was ihr geschaffen habt!“
Auch die Engel betreten keine Wohnung, in der sich ein Bild befindet.“ (Bu)
34 Vgl. Qur’ān, 16:69.
114
Āischa (ra) berichtete:
Umm Habība und Umm Salama erwähnten in der Gegenwart des Propheten (sas) eine Kirche, in der es Bilder bzw. Skulpturen gab, die sie in Abessinien gesehen hatten, und der Prophet sagte: „Dies sind diejenigen Leute, die - wenn ein rechtschaffener Mensch unter ihnen stirbt - auf seinem Grab eine Gebetsstätte errichten und diese mit solchen Bildern bzw. Skulpturen verse-hen. Diese sind die schlimmsten Menschen bei Allah am Tage der Auferste-hung.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
Āischa (ra) besaß einen Vorhang mit Bildern, mit dem sie einen Teil ihrer Wohnung abschirmte.
Der Prophet (sas) sagte zu ihr: „Beseitige diesen deinen Vorhang; denn seine Bilder hören nicht auf, mich im Gebet abzulenken.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
Es gab bei Āischa einen Vorhang, mit dem sie einen Teil ihrer Wohnung ab-schirmte.
Der Prophet (sas) sagte zu ihr: „Lass diesen vor mir verschwinden; denn seine Bilder hören nicht auf mich beim Gebet zu stören!“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete: Ich hörte Muhammad (sas) sagen:
„Wer immer in dieser Welt ein Bild macht, wird am Tage der Auferstehung aufgefordert werden die Seele in das Bild einzuhauchen, und er wird keine Seele hinein hauchen können!“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
Ich hörte Abū Talha sagen, dass der Gesandte Allahs (sas) folgendes sagte:
„Die Engel betreten keine Wohnung, in der es einen Hund bzw. ein Bild und / oder eine Skulptur gibt.“ (Bu)
Sālim (ra) berichtete von seinem Vater (ra), dass dieser sagte:
Dschibrīl verabredete sich mit dem Propheten (sas) erschien jedoch nicht zu der Zeit, zu der er erwartet wurde. Diese Situation fiel dem Propheten (sas) sehr schwer und ließ ihn aus seiner Wohnung hinausgehen. Draußen sah er Dschibrīl und klagte ihm, was er Schweres empfunden hatte. Da sagte
115
Dschibrīl zu ihm: „Wir (Engel) betreten keine Wohnung, in der sich ein Bild oder ein Hund befindet.“ (Bu)
5.34 Bittgebet
Āischa (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) pflegte zu sagen:
„O Allah, lass mich sowohl zu jenen gehörend sein, die voller Freude sind, wenn sie Gutes schaffen, als auch zu jenen gehörend sein, die um Vergebung bitten, wenn sie Übeltaten begangen haben.“ (Bai)
Āischa (ra) berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) pflegte, wenn er einen Kranken besuchte oder die-ser zu ihm gebracht wurde, zu sagen:
„Nimm die Schmerzen, o Herr der Menschen! Heile; denn Du bist Der, Der wirklich heilt. Es gibt kein Heilen außer Deinem Heilen; denn da kann nichts vom Leid blei-ben.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) befahl (mir), die Heilwirkung gegen den bösen Blick durch Neid (Hasad) durch ein entsprechendes Bittgebet (Ruqya) zu erreichen.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) pflegte, wenn er die Zufluchtnahme bei Allah für manch ei-nen (Kranken) in seiner Familie sprechen wollte, mit seiner rechten Hand auf ihm zu streichen und zu sprechen:
„O Herr der Menschen, nimm die Schmerzen! Heile; denn Du bist Der, Der wirklich heilt. Es gibt kein Heilen außer Deinem Heilen; denn da kann nichts vom Leid blei-ben.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
„Ich hörte den Gesandten Allahs (sas) wie er während des Gebets Zuflucht (bei Allah) vor den Wirren des falschen Propheten (Daddschāl) suchte.“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete:
Ich hörte den Propheten (sas) - während er sich an mich anlehnte, sagen:
116
„O Allah, vergib mir, erbarme Dich meiner und lass mich zu Deiner Allerhöchsten Gegenwart gehen!“ (Bu)
Āischa (ra) berichtete: Ich sagte:
„O Gesandter Allahs, was würdest du mir (für ein Bittgebet) empfehlen, wenn ich weiß, in welcher Nacht Lailatu-l-Qadr ist. Was soll ich sagen?“
Er sagte: Sprich dann: „
O Allah, mein Gott! Wahrlich Du bist Der Allvergebende, und Du liebst die Verge-bung, so vergib mir!“ (Ha, Ma, Ti)
Āischa (ra), Gattin des Propheten (sas), berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) pflegte im Gebet folgendes Bittgebet zu sprechen:
„O Allah, ich suche wahrhaftig Zuflucht bei Dir vor der Pein im Grab; und ich suche Zuflucht bei Dir vor den Wirren des falschen Messias; und ich suche Zuflucht bei Dir vor der Versuchung zu Lebzeiten und vor der Versuchung im Sterben. O Allah mein Gott, ich suche wahrhaftig Zuflucht bei Dir vor Sündhaftigkeit und Überschuldung.“
Einer sagte zu ihm: „Es geschieht so oft, dass du Zuflucht vor der Überschul-dung suchst!“
Und der Prophet erwiderte: „Wenn der Mensch überschuldet ist, pflegt er zu lügen, wenn er spricht, aber auch das nicht zu erfüllen, was er verspricht!“ (Bu)
Abdulazīz (ra) berichtete:
Ich trat zusammen mit Thābit bei Anas ibn Mālik (ra) ein, und Thābit sagte: „O Abū Hamza, ich bin krank!“
Da sagte Anas (ra) zu ihm: „Soll ich dich nicht mit einem entsprechenden Bitt-gebet um Heilung (Ruqya) behandeln, mit dem der Gesandte Allahs (sas) ver-fuhr?“
Er erwiderte: „Doch!“
Anas (ra) sprach dann:
„O Allah, Herr der Menschen, Vertilger aller Schmerzen! Heile; denn Du bist Der, Der wirklich heilt. Es ist keiner da, der heilt außer Dir! Denn da kann nichts vom Leid bleiben.“ (Bu)
Abdullāh ibn Amr (ra) berichtete: Abū Bakr as-Siddīq sagte zum Propheten (sas):
„Bringe mir ein Bittgebet bei, das ich in meinem Gebet sprechen kann!“
117
Der Prophet sagte: Sprich:
„O Allah mein Gott! Wahrlich, ich habe mir selbst viel Unrecht zugefügt, und keiner ist da, der die Sünden vergibt, außer Dir; so vergib mir und mache dies als eine be-scherte Vergebung von Dir, und erbarme Dich meiner; denn Du bist wahrlich Der Allvergebende, Der Allbarmherzige.“ (Bu)
Abdullāh ibn Amr ibn al-Ās (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Dem Fastenden steht ein Bittgebet zu, das (von Allah) nicht zurückgewiesen wird.“ (Mal)
Abdullāh ibn Busr (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Glückselig ist derjenige, der (im Jenseits) auf seiner Buchseite viele Bitten um Vergebung finden wird.“ (Na)
Talha (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) hat bei der Sichtung des Neumondes Bittgebete gesprochen. Er sagte zum Beispiel:
„O Neumond, du bringst das Gute und das Rechte, ich glaube an Den, Der dich er-schaffen hat. O Allah, lass Ramadān beginnen in Glück, Gnade, Wohlergehen und Frieden! Mein Herr und dein Herr (o Mond) ist Allah.“ (Dy)
Abū al-Abbās Abdullāh ibn Abbās (ra) berichtete:
Ich war eines Tages hinter dem Propheten (sas) und er sagte:
„O Jüngling, ich lehre dich einige Worte: Bewahre Allah, dann bewahrt Er dich. Bewahre Allah, dann findest du Ihn vor dir. Wenn du bittest, dann (er)bitte von Allah. Wenn du Hilfe suchst, dann suche Hilfe bei Allah. Und wisse, dass die Gemeinschaft, wenn sie sich versammelt, dir in einer Sache zu nutzen, sie dir nur in etwas nutzt, dass Allah schon für dich niedergeschrieben hat, und dass sie, wenn sie sich versammelt, dir in einer Sache zu schaden, sie dir nur in etwas schadet, das Allah schon für dich niedergeschrieben hat. Die Schreibrohre sind hochgehoben und die Schreibblätter getrocknet.“ (Ti)
Abū Bakr as-Siddīq (ra) sagte zum Gesandten Allahs (sas):
„Lehre mich ein Bittgebet (Dua), das ich in meinem Gebet sprechen kann!“
Der Prophet sagte: Sprich:
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„O Allah mein Gott, ich habe gegen mich selbst viel Unrecht getan - und keiner vergibt die Sünden außer Dir -, so vergib mir und mache dies als Begnadigung von Dir, und erbarme Dich meiner; denn wahrlich, Du bist der Allvergebende, der All-barmherzige!“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete,
dass der Gesandte Allahs (sas) (von den Vorzügen) des Freitags sprach und (in diesem Zusammenhang) sagte:
„Es gibt im Verlauf dieses Tages eine Zeitspanne, in welcher sich kein musli-mischer Diener im Gebet befindet und Allah um etwas bittet, ohne dass Allah ihm das gibt, worum er bittet.“
Und der Prophet gab mit seiner Hand ein Zeichen, um zu zeigen, wie kurz auch diese Zeitspanne sein mag. (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Allah lässt wahrlich einige Seiner Engel auf den Straßen herumgehen, um denjenigen nachzuspüren, die Allahs gedenken. Wenn sie Leute finden, die Allahs gedenken, rufen sie sich gegenseitig zu und sagen: „Kommt her zu eu-rem Anliegen!“
Da begeben sie sich zu ihnen und umschirmen sie mit ihren Flügeln in der Weise, dass sie unmittelbar mit dem ersten Himmel verbunden werden. Hier dann fragt sie Allah, Der Allmächtige und Erhabene - und Er ist wohl wissen-der als sie: „Was sprechen Meine Diener?“
Die Engel antworten: „Sie preisen Dich, rühmen Deine Größe, loben Dich und verherrlichen Dich.“
Er sagt: „Haben sie Mich gesehen?“
Sie sagen: „Nein! Bei Allah, sie haben Dich nicht gesehen.“
Er sagt: „Und was würden sie tun, wenn sie Mich gesehen hätten?“
Sie sagen: „Wenn sie Dich gesehen hätten, würden sie Dich umso mehr anbe-ten, Dich umso mehr verherrlichen und Dich umso mehr preisen.“
Er sagt: „Und worum bitten sie Mich?“
Sie sagen: „Sie bitten Dich um das Paradies.“
Er sagt: „Und haben sie es gesehen?“
Sie sagen: „Nein! Bei Allah, sie haben es nicht gesehen, o Herr.“
Er sagt: „Und wie denn, wenn sie es gesehen hätten?“
119
Sie sagen: „Wenn sie es gesehen hätten, würden sie kräftiger darauf harren, stärker danach verlangen, und es mehr und mehr begehren.“
Er sagt: „Und wovor suchen sie Zuflucht bei Mir?“
Sie sagen: „Vor dem Höllenfeuer.“
Er sagt: „Und haben sie es gesehen?“
Sie sagen: „Nein! Bei Allah, sie haben es nicht gesehen, o Herr.“
Er sagt: „Und wie denn, wenn sie es gesehen hätten?“
Sie sagen: „Wenn sie es gesehen hätten, würden sie mit aller Kraft davon ren-nen und sich stärker davor fürchten.“
Er sagt: „Ich mache euch zu Zeugen, dass Ich ihnen vergeben habe.“
Einer der Engel sagt: „Unter ihnen befindet sich doch einer, der nicht zu ihnen gehört; denn er kam nur, um etwas zu erledigen.“
Allah sagt zu ihm: „Sie sind diejenigen, mit denen er gesessen hat; und derje-nige, der mit ihnen sitzt, soll nicht unglücklich sein.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
Das Bittgebet eines jeden von euch wird erhört, wenn er es nicht voreilig auf-gibt, indem er sagt: „Ich habe das Bittgebet gesprochen und es ist mir nicht er-füllt worden!“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Für jeden Propheten gibt es ein bestimmtes Bittgebet, das von Allah erfüllt wurde. Ich aber will mein Bittgebet solange aufheben, bis ich dieses als Für-sprache für meine Umma im Jenseits spreche.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) pflegte zwischen dem Takbīr (beim Eröffnen des Gebets) und der Rezitation (Qirā’a) des Qur’ān einen Augenblick zu schwei-gen...
Ich sagte zu ihm: „O Gesandter Allahs, mögen dir mein Vater und meine Mut-ter dafür geopfert werden, wenn du mir sagst, was du da während deines Schweigens zwischen dem Takbīr und der Rezitation (Qirā’a) liest!“
Er antwortete: Ich sage:
„O Allah, mache zwischen mir und meinen Sünden eine Entfernung wie solche, die Du zwischen dem Osten und dem Westen gemacht hast; o Allah, mache mich von al-
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len Sünden frei, wie ein weißes Kleid von dem Schmutz gereinigt wird; o Allah, wa-sche meine Sünden ab mit Wasser, Schnee und Hagel.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Keiner von euch soll sagen: „O Allah mein Gott, vergib mir, wenn Du willst, o Allah mein Gott, erbarme Dich meiner, wenn Du willst“.
Er soll sich für seine Sache entscheiden; denn es gibt keinen, der Allah dazu nötigen kann.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
Unser Herr, Der Segensreiche und Erhabene, wendet Sich gnädig in jeder Nacht unserem ersten Himmel zu, wenn das letzte Drittel der Nacht übrig bleibt, und spricht:
„Wer ruft Mich an, damit Ich ihm entgegenkomme? Wer bittet Mich, damit Ich ihm gebe? Wer bittet Mich um Vergebung, damit Ich ihm vergebe?“ (Bu, Ma, Ti)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer spricht „Gepriesen sei Allah und alles Lob gebührt Ihm“ einhundert Mal an einem Tag, dem werden alle seine Sünden getilgt, auch dann, wenn sie so viel wären wie der Meeresschaum.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer spricht „Kein Gott ist da außer Allah, Dem Einzigen, Der keinen Partner hat. Ihm gehört das Reich, und Ihm gebührt alles Lob, und Er ist über alle Dinge Mächtig“ einhundert Mal an einem Tag, dem wird dies so viel an Lohn sein, wie für die Freilassung von zehn Sklaven. Ihm werden dafür einhundert gute Taten gut-geschrieben, und von ihm werden einhundert schlechte Taten getilgt; zusätz-lich wirken diese Worte für ihn als ein Schutz vor Satan an diesem ganzen Tag, bis er sich zur Nachtruhe begibt. Kein Mensch wird etwas Besseres vor-bringen, als derjenige, der diese Worte gesprochen hat, es sei denn, dass einer mehr davon spricht als der andere.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) pflegte - wenn er während des Gebets seinen Kopf nach der Verbeugung wieder erhob - zu sagen: „sami‛a-llāhu liman hamidah, Rabbanā walaka-l-hamd“, (Allah hört den, der Ihn lobpreist, o unser Herr, und
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Dir gebührt alles Lob) und darauf sprach er Bittgebete für einige Leute, die er auch beim Namen nannte; er sagte (z. B):
„O Allah, rette Walīd ibn al-Walīd und Salama ibn Hischām und Ayyāsch ibn Abī Rabī’a sowie alle Unterdrückten unter den Gläubigen. O Allah, erhöhe Deinen gewal-tigen Druck auf die Mudar und mach ihnen diese Jahre zu heillosen Jahren, wie die Jahre von Yūsuf.“
Damals standen die östlichen Bewohner der Mudar als Widersacher des Pro-pheten.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
Allah, der Erhabene, ist gut und nimmt nur Gutes an. Allah hat den Gläubigen befohlen, was Er den Gesandten befohlen hat, und der Erhabene hat gesagt: „O ihr Gesandten, esst von den guten Dingen und tut Rechtes“35. Und der Erhabene hat gesagt: „O ihr Gläubigen, esst von den guten Dingen, mit de-nen Wir euch versorgt haben“.36
Danach erzählte er von einem Mann, der eine lange Reise machte, mit unge-kämmtem Haar, staubbedeckt, der seine Hände zum Himmel streckte (und rief): „O Herr, o Herr!“ und seine Speise war von Verbotenem, sein Trank von Verbotenem, sein Gewand von Verbotenem, und er war mit Verbotenem er-nährt. Wie sollte er da erhört werden! (Mu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Allahs Zorn kommt auf denjenigen herab, der an Ihn keine Bittgebete rich-tet.“37 (Ti)
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Die Bittgebete eines Dieners Allahs werden immer erhört, solange er nicht um Sündhaftes oder um Feindseligkeit zwischen Verwandten bittet.“ (Mu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Drei Bittgebete werden bestimmt erhört: das Bittgebet eines Vaters, das Bitt-gebet eines Reisenden und das Bittgebet eines Unterdrückten.“ (Da, Ma)
Abū Huraira (ra) berichtete:
35 Vgl. Qur’ān, 23:51.
36 Vgl. Qur’ān, 2:172.
37 Vgl. Qur’ān, 25:77.
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Der Gesandte Allahs (sas) sprach gewöhnlich folgendes Bittgebet:
„O Allah mein Gott, ich nehme meine Zuflucht bei Dir vor der Peinigung im Grab und vor der Peinigung im Höllenfeuer und vor der Versuchung zu Lebzeiten und beim Tod und vor den Wirren des falschen Messias.“ (Bu)
Barā ibn Āzib (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) folgendes zu ihm sagte:
Wenn du zu Bett gehen willst, so wasche dich, wie du dich gewöhnlich für das Gebet wäschst; dann lege dich auf deine rechte Seite und sprich:
„O Allah mein Gott, Dir ergebe ich mich mit meinem Antlitz, und in Deine Hand le-ge ich alle meine Angelegenheiten. Bei Dir suche ich meinen Schutz im Verlangen nach Dir und in Furcht vor Dir; denn es gibt keine Geborgenheit und keine Rettung vor Dir außer bei Dir. Ich glaube an Dein Buch, das Du offenbart hast, und an Deinen Propheten, den Du entsandt hast.“
Wenn du danach sterben solltest, so stirbst du mit dem Glauben der Fitra. So mache diese zu den letzten Worten, die du sprichst.
Barā sagte darauf: Ich werde sie üben: „... und an Deinen Gesandten, den Du ent-sandt hast!“
Der Prophet sagte: „Nein! und an Deinen Propheten, den Du entsandt hast!“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
Das vom Propheten (sas) am meisten gesprochene Bittgebet war:
„Unser Herr, gib uns Gutes im Diesseits und Gutes im Jenseits und behüte uns vor der Pein des Höllenfeuers!“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) hob seine Hände (beim Bittgebet) so, dass wir die helle Haut seiner beiden Achseln sehen konnten.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
Umm Sulaim sagte zum Propheten (sas): „Anas (ra) ist dein Diener!“
Er sagte: „O Allah mein Gott, vermehre seine Güter und seine Kinder und segne das, was Du ihm gegeben hast!“ (Bu)
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
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„Der Prophet (sas) pflegte seine Hände zu keinem seiner Bittgebete zu erhe-ben, mit Ausnahme des Bittgebets um Wasser. Da erhob er gewöhnlich seine Hände in der Weise, dass die hellen Stellen seiner Achselhöhlen zu sehen wa-ren.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wenn jemand von euch ein Bittgebet sprechen will, soll er um seine Angele-genheit mit Entschlossenheit bitten, und er soll nicht sagen: „O Allah mein Gott, wenn Du willst, gib mir“; denn es gibt keinen, der Allah dazu nötigen kann.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) hatte gewöhnlich seine Hände in keinem seiner Bittgebete (Dua) erhoben, mit Ausnahme des Bittgebets um Wasser (Istisqā); in diesem Fall hob er seine Hände so (hoch), dass die hellen Hautstellen seiner Achselhöhlen gesehen werden konnten.“
Und Abū Mūsa (ra) sagte: „Der Prophet (sas) sprach ein Bittgebet und erhob dabei seine beiden Hände.“ (Bu)
Anas (ra) berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs (sas) sagen:
Allah, der Erhabene, hat gesagt:
„O Sohn Adams, solange du Mich anflehst und Mich bittest38, vergebe Ich dir, was von dir ist, und beachte es nicht.
O Sohn Adams, wenn auch deine Missetaten bis zu den Wolken des Himmels reichten, und du Mich um Vergebung bittest, so vergebe Ich dir.
O Sohn Adams, wenn du Mir Sünden brächtest, nahezu gleich der gesamten Erde, und du Mir nichts beigesellst, würde Ich dir gewiss nahezu gleicherma-ßen Vergebung entgegen bringen.“ (Ti)
Ibn Abbās (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) folgendes zu sagen pflegte:
„Ich nehme meine Zuflucht bei deiner Erhabenheit, bei Dir, außer Dem kein Gott da ist, bei Dem, Der nicht stirbt, und die Dschinn und die Menschen sterben.“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
Der Prophet Allahs (sas) pflegte bei Bedrängnis zu sprechen:
38 Vgl. Qur’ān, 25:77.
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„Kein Gott ist da außer Allah, Dem Allmächtigen, Dem Nachsichtigen. Es ist kein Gott außer Allah, Dem Herrn der Himmel und der Erde und Dem Herrn des Ehr-würdigen Throns.“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) pflegte, wenn er in der Nacht betete, folgendes Bittgebet zu sprechen:
„O Allah mein Gott, Dir gebührt alles Lob. Du bist das Licht der Himmel und der Er-de und dessen, was sich in ihnen befindet. Und alles Lob gebührt ja Dir, da Du Der Erhalter der Himmel und der Erde und dessen, was sich in ihnen befindet, bist. Und alles Lob gebührt ja Dir; denn Du bist Die Wahrheit, Deine Verheißung ist die Wahr-heit, Dein Wort ist wahr, die Begegnung mit Dir ist wahr, das Paradies ist wahr, das Höllenfeuer ist wahr, die Stunde ist wahr, die Propheten sind wahr, und Muhammad ist wahr. O Allah mein Gott, Dir ergebe ich mich, auf Dich vertraue ich, an Dich glaube ich, zu Dir kehre ich bußfertig zurück, wegen Dir streite ich mit anderen, und Dich nehme ich zum Richter aller Dinge. So vergib mir alles, was ich begangen habe, und was ich noch begehen werde sowie was ich im Geheimen verberge, und was ich of-fenkundig tue. Du bist wahrlich Der, Der mit allem Guten zuvorkommt, und Du bist wahrlich Der, Der die Macht zum Aufschieben aller Dinge besitzt. Kein Gott ist da außer Dir.“ (Bu)
Ibn Abbās (ra) berichtete:
Ich übernachtete bei Maimūna, und als der Prophet kam, erledigte er seine Notdurft, wusch anschließend sein Gesicht und seine Hände und schlief. Er stand wieder nach einer Zeit auf und ging zum Wasserschlauch, öffnete des-sen Hals und wusch sich für das Gebet in gemäßigter Weise, d.h. er ver-brauchte nicht viel Wasser, dennoch wusch er sich richtig. Er fing an, das Ge-bet zu verrichten. Ich streckte mich, damit er nicht merkte, dass ich ihn die ganze Zeit gemieden hatte. Dann wusch ich mich fürs Gebet, und als er wie-der aufstand, um weiter zu beten, stellte ich mich auf seine linke Seite. Da nahm er mein Ohr in die Hand und führte mich auf seine rechte Seite. Sein Gebet betrug insgesamt dreizehn Rak’a. Danach legte er sich hin und schlief, bis sein Atem hörbar wurde - und dies geschah gewöhnlich, wenn er schlief -. Dann rief Bilāl zum Gebet. Darauf verrichtete er das Gebet, ohne seine Ge-betswäsche (Wudū) zu wiederholen. In seinem Bittgebet (Dua) pflegte er fol-gendes zu sprechen:
„O Allah mein Gott, gib mir Licht in mein Herz, Licht in meine Augen, Licht in mei-ne Ohren, auf meine rechte Seite Licht, auf meine linke Seite Licht, über mir Licht, un-ter mir Licht, hinter mir Licht und schenke mir Licht.“
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Kuraib aber fügte hinzu: „Und andere sieben Dinge sind im Gedächtnis der Menschen noch erhalten.“
Später traf ich einen Mann von den Kindern des al-Abbās, der mir diese Dinge nannte. Er erwähnte noch „...in meine Nerven, in mein Fleisch, in mein Blut, in mein Haar, in meine Haut“ und noch andere zwei Teile.“ (Bu)
Ibn Abī Aufa (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) pflegte, wenn jemand zu ihm eine Sadaqa überbrachte, zu sagen: „O Allah mein Gott, segne die Familie des Soundso.“
Und als mein Vater zu ihm kam, sagte er: „O Allah mein Gott, segne die Familie des Abi Aufa.“ (Bu)
Ibn Abī Mūsa (ra) berichtete von seinem Vater (ra), dass der Prophet (sas) das fol-gende Bittgebet sprach:
„Mein Herr, vergib mir meine Fehltritte und meine Unwissenheit, meine Überschrei-tungen in all meinen Angelegenheiten und auch das, was Du besser kennst als ich. O Allah, mein Gott, vergib mir meine Sünden und all meine (Missetaten, die) ich vor-sätzlich, unwissentlich und ernstlich beging; und ich gebe zu, dass diese alle bei mir sind. O Allah mein Gott, vergib mir all meine (Missetaten, die) ich einst beging und künftig begehen werde, und was ich von diesen heimlich und offenkundig tue. Du bist mit Deiner Gnade zuvorkommend und gewährst Aufschub für alles, und Du bist über alle Dinge Mächtig.“ (Bu)
Schaddād ibn Aus (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Das höchste aller Bittgebete um Vergebung ist, dass der Bittende folgendes sagt:
„O Allah, Du bist mein Gott. Kein Gott ist da außer Dir. Du erschufst mich und ich bin Dein Diener. Ich halte fest an meinem Bund mit Dir und an meinem Versprechen an Dich, solange ich dies einzuhalten vermag. Ich nehme meine Zuflucht bei Dir vor dem Übel, das ich begangen habe, und gebe in aller Dankbarkeit Deine Huld an mich zu sowie ich meine Schuld zugebe. Vergebe mir; denn keiner ist da außer Dir, der die Sünden vergibt.“
Wer dieses Bittgebet an einem Teil des Tages spricht und an dessen Inhalt fest glaubt, alsdann an diesem Tag vor Anbruch der Nacht stirbt, der gehört zu den Bewohnern des Paradieses. Und wer dieses Bittgebet an einem Teil der Nacht spricht und an dessen Inhalt fest glaubt, alsdann vor Anbruch des Mor-gens stirbt, der gehört zu den Bewohnern des Paradieses.“ (Bu)
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Umm Salama (ra) berichtete,
dass der Prophet (sas) ein junges Mädchen in ihrer Wohnung sah, auf deren Gesicht ein Farbfleck war.
Er sagte: „Suchet für sie die Heilwirkung durch ein entsprechendes Bittgebet (Ruqya); denn sie wurde von einem bösen Blick getroffen.“ (Bu)
Wārid (ra), Sklave des Mughīra ibn Schu’ba (ra), berichtete:
Mughīra schrieb an Muawiya ibn Abī Sufyān, dass der Gesandte Allahs (sas) nach der Beendigung jedes Gebets mit dem Taslīm, folgendes zu sagen pflegte:
„Es ist kein Gott da außer Allah Dem Einzigen, Der keinen Partner hat. Ihm gehört das Reich, und Ihm gebührt alles Lob, und Er ist über alle Dinge Mächtig. O Allah mein Gott, es gibt keinen, der das vorenthält, was Du gegeben hast, und es gibt kei-nen, der das gibt, was Du vorenthalten hast. Reichtum nützt dann nicht; denn von Dir kommt der Reichtum.“ (Bu)
Thaubān (ra) berichtete:
Wenn der Gesandte Allahs (sas) sich vom Gebet abwandte, sprach er dreimal ein Bittgebet um Vergebung und sagte:
„O Allah, Du bist der Friede, von Dir kommt der Friede, gesegnet bist Du, voller Ma-jestät und Ehre.“ (Mu)
Dscharīr (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte zu mir:
„Willst du mich nicht von dieser Halasa erlösen?“
Diese Halasa war eine Skulptur, die von den Menschen angebetet wurde, und wurde al-Kaaba al-Yamaniyya (die jemenitische Kaaba) genannt.
Ich sagte: „O Gesandter Allahs, ich bin ein Mann, der sich nicht auf dem Rü-cken des Pferdes halten kann!“
Darauf schlug er mit seiner Hand gegen meine Brust und sagte: „O Allah mein Gott, lass ihn halten, und lasse ihn andere rechtführen und leite ihn recht.“
Danach zog ich in einer Schar von fünfzig Mann aus meinem Stamm Ahmas aus.... Ich kam dort an und setzte sie in Brand.
Anschließend kehrte ich zum Propheten (sas) zurück und sagte: „O Gesandter Allahs! Bei Allah, ich bin nicht eher zu dir gekommen, als bis ich sie hinter mir wie ein räudiges Kamel ließ.“
Er sprach dafür ein Bittgebet für Ahmas und ihre Pferde. (Bu)
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5.35 Bittgebet um Eingebung zur richtigen Entscheidung
Dschābir ibn Abdullāh (ra) berichtete:
Der Gesandte Allahs (sas) lehrte uns, um Eingebung zur richtigen Entschei-dung (bei Allah) zu bitten, wie er uns auch die Suren des Qur’ān lehrte, indem er sagte: „Wenn einer von euch etwas vorhat, dann soll er ein Gebet verrich-ten, das aus zwei Rak’a besteht und nicht zu den Pflichtgebeten gehört, und anschließend sprechen:
„Allāhumma innī astakhīruka bi-ilmika, wa astaqdiruka bi-qudratika, wa-as’aluka min fadlikal-azīm. Fa innaka taqdiru wa-lā aqdir, wa-ta’lamu wa-lā a’lam, wa anta Allāmu-l-ghuyūb. Allāhumma, in kunta ta’lamu anna hādha-l-amra khairun lī fī dīnī wa-ma‛āschi, wa-āqibati amri (oder sagt: ādschili amrī wa-ādschilihi), faqdurhu lī, wa-yassirhu lī, thumma bārik li fīh. Wa ‘in kunta ta’lamu anna hādha-l-amra scharrun lī fi dīni wa-ma‛āschi, wa-āqibati amri (oder sagt: ādschili amrī wa-ādschilihi), fas-rifhu anni was-rifni anhu, waqdur liyal-khaira haithu kān, thumma-rad-dini bih.“39
Dann nennt er sein Anliegen.“ (Bu)
5.36 Blick
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wahrlich, Allah bestimmte dem Sohn Adams seinen Anteil an Unzucht vor, den er unausweichlich begehen wird: Denn die Unzucht der Augen ist der Blick, die Unzucht der Zunge ist ihre Aussprache. Der Mensch wünscht und begehrt. Maßgebend jedoch ist, ob die Geschlechtsteile bei entsprechender Wahrnehmung benutzt werden, oder nicht.“ (Bu)
5.37 Blicke
Anas ibn Mālik (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte:
„Was wollen die Leute, die ihre Blicke während ihres Gebets hoch gegen den Himmel richten?“
39 Auf Deutsch: „O Allah mein Gott, ich bitte Dich um die Eingebung der richtigen Entscheidung aufgrund Deines Wissens; ich bitte Dich um Kraft (zur Durchführung des Vorhabens) durch Deine Kraft, und ich bitte Dich um Deine unermessliche Güte. Du hast ja die Kraft (dazu) und ich nicht. Du weißt (alles), und ich weiß nicht(s); und nur Du kennst das Verborgene! O Allah mein Gott! Wenn Du weißt, dass diese Angelegenheit gut ist, für mich, für meinen Glauben, für meine Lebensführung und für mein Ende (oder sagt: für mein diesseitiges und jenseitiges Leben), so bestimme sie mir und erleichtere sie mir, sie zu erreichen! Und gib mir dann Deinen Segen dazu! Weißt Du aber, dass diese Angelegenheit schlecht ist, für mich, für meinen Glauben, für meine Lebensführung und für mein Ende (oder sagt: für mein diesseitiges und jenseitiges Leben), so wende sie von mir ab und halte mich von ihr fern! Bestimme mir Gutes, wo immer dies auch sei, und mache mich dann zufrieden damit!“
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Diese seine Aussage wurde immer wieder heftiger, bis er sagte: „Entweder hören sie damit auf, oder es wird ihnen die Sehkraft weggenommen!“ (Bu)
Ubāda ibn as-Sāmit (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Garantiert mir sechserlei, so garantiere ich euch das Paradies: Redet die Wahrheit, und wenn ihr etwas versprecht, so haltet euer Versprechen, und gebt das Treuhandgut zurück, wenn es euch anvertraut wurde; hütet eure Scham, senkt eure Blicke und haltet euch vom Übel zurück.“ (Bai)
5.38 Blicken
Abdullāh ibn Abbās (ra) berichtete:
„Als Fadl hinter dem Gesandten Allahs (sas) ritt, kam eine Frau vom Stamm Hat’am, und Fadl begann, sie anzuschauen, während sie ebenfalls damit be-gann, ihn anzuschauen. Der Prophet (sas) drehte das Gesicht von al-Fadl in die andere Richtung.
Die Frau sagte dann: „O Gesandter Allahs, die Pilgerfahrt, die Allah Seinen Dienern zur Pflicht gemacht hat, wurde verkündet, als mein Vater sehr alt war und sich auf dem Reittier nicht mehr festhalten konnte. Darf ich den Hadsch für ihn vornehmen?“
Der Prophet antwortete: „Ja!“
Und dies geschah während der letzten Pilgerfahrt.“
5.39 Blinde
Anas ibn Mālik (ra) berichtete, dass er den Propheten (sas) folgendes sagen hörte:
Wahrlich, Allah sagte: „Wenn Ich Meinen Diener an seinen beiden geliebten Augen prüfe, und er sich dabei geduldig verhält, gebe Ich ihm das Paradies als Ersatz dafür.“ (Bu)
5.40 Blut
Abdurrahmān ibn Abī Bakra (ra) berichtete
von seinem Vater, wie er sich daran erinnerte, als der Prophet (sas) auf seinem Kamel saß, während ein anderer Mensch die Kamelzügel festhielt.
Der Prophet fragte: „Welcher Tag ist heute?“
(Abdurrahmāns Vater sagte:) „Wir schwiegen, weil wir dachten, er würde dem Tag einen anderen Namen geben; er sagte aber: „Ist heute nicht der Tag des Opferfestes?“
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Wir sagten: „Doch!“, dann sagte er: „Welcher Monat ist dieser?“
Wir schwiegen, weil wir dachten, er würde dem Monat einen anderen Namen geben, er sagte aber: „Ist dieser nicht (der heilige Monat) Dhul-Hiddscha?“
Wir sagten: „Doch!“
Dann sagte er: „Wahrlich, euer Blut, eure Güter und eure Ehre sind unter euch genauso heilig, wie es heute der Fall ist, an diesem eurem Tag, in diesem eu-rem Monat, in dieser eurer Ortschaft. Der Anwesende soll dem Abwesenden davon berichten; denn es mag sein, dass der Anwesende einem anderen be-richtet, der dies mehr begreift als er selbst.“ (Bu)
5.41 Blutsverwandtschaft
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll seinem Gast Gastfreund-schaft erweisen. Und wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll die Bindung zu seiner Blutsverwandtschaft pflegen. Und wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, der soll Gutes sprechen oder schweigen.“ (Bu)
5.42 Blutvergießen
Abdullāh ibn Mas’ūd (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Das erste, über das zwischen den Menschen (am Tage des Jüngsten Gerichts) gerichtet werden wird, ist das Blutvergießen!“ (Bu, Mu)
Ibn Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Der Muslim bleibt stets unbedrängt im Rahmen seiner Religion, solange er kein widerrechtliches Blutvergießen begangen hat.“ (Bu)
5.43 Böser Blick
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Der böse Blick ist wahr!“, und dass er die Tätowierung verbot. (Bu)
5.44 Botschaft
Abū Huraira (ra) berichtete, dass er den Gesandten Allahs (sas) folgendes sagen hör-te:
„Vom Prophetentum bleibt nichts mehr übrig, außer den frohen Botschaften.“
Die Leute fragten: „Und was sind die frohen Botschaften?“
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Er sagte: „Es sind die guten Traumgesichter.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte:
„Wer an Allah und Seinen Gesandten glaubt, das Gebet verrichtet und im Ramadān fastet, der hat gegenüber Allah ein Recht darauf, dass Er ihn ins Pa-radies eintreten lässt, gleichwohl, ob er auf dem Weg Allahs den Dschihād un-ternahm oder in seinem Land daheim saß, wo er geboren wurde.“
Die Leute sagten: „O Gesandter Allahs! Sollen wir nicht den Menschen diese frohe Botschaft verkündigen?“
Darauf fuhr der Prophet fort: „Wahrlich, es gibt im Paradies einhundert Rang-stufen, die Allah für diejenigen vorbereitete, die auf dem Weg Allahs den Dschihād unternahmen, und zwischen der einen Stufe und der anderen ist ei-ne Entfernung, wie zwischen Himmel und Erde. Wenn ihr also Allah darum bittet, so bittet um den Firdaus; denn dieser liegt mitten im Paradies oder auf der höchsten Ebene des Paradieses... und darüber befindet sich der Thron des Allerbarmers, und dort entspringen die Flüsse des Paradieses.“ (Bu)
5.45 Brauchtum
Abdullāh (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte folgendes zu uns:
„Wahrlich, ihr werdet nach mir Brauchtümer und Dinge sehen, die ihr verab-scheut.“
Die Leute sagten: „O Gesandter Allahs, was befiehlst du uns dann?“
Der Prophet antwortete: „Ihr erfüllt eure Verpflichtungen gegenüber den an-deren und bittet Allah um das, was euch an Rechten zusteht.“ (Bu)
Abdullāh (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Zu uns gehört nicht derjenige, der seine Wangen schlägt, sein Hemd zerreißt und das Brauchtum der Dschāhiliyya40 heraufbeschwört!“ (Bu)
Abū Sa’īd (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Ihr werdet gewiss das Brauchtum derjenigen vor euch Handspanne für Handspanne und Ellenlänge für Ellenlänge befolgen, bis ihr ihnen auch dann nachgeht, wenn sie durch das Loch eines Dabb durchgehen würden!“
Wir sagten: „O Gesandter Allahs, die Juden und die Christen (meinst du)?“
Und er antwortete: „Wen sonst?“ (Bu)
40 Zeit der Unwissenheit vor dem Islam.
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Ibn Mas’ūd (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Es werden eines Tages Brauchtümer und Dinge im Gange sein, die ihr verab-scheut.“
Die Leute sagten zu ihm: „O Gesandter Allahs, was befiehlst du uns dann?“
Der Prophet antwortete: „Ihr erfüllt eure Verpflichtungen und bittet Allah um das, was euch an Rechten zusteht.“ (Bu)
5.46 Braut
Sahl ibn Sa’d (ra) berichtete:
„Abū Usaid as-Sā’idī lud den Gesandten Allahs (sas) zu seiner Hochzeit ein, auf welcher seine Frau die Hochzeitsgäste bediente, obwohl sie selbst die Braut war. Wisset ihr, was sie dem Gesandten Allahs (sas) zu trinken gab? Sie legte für ihn in der Nacht zuvor Datteln ins Wasser, und als er mit dem Essen fertig war, gab sie ihm das Dattelwasser zu trinken.“ (Bu)
5.47 Brautgabe
Anas ibn Mālik (ra) berichtete:
Abdurrahmān ibn Auf, kam zum Gesandten Allahs (sas) und auf seinem Kör-per waren gelbe Spuren (der Henna) zu sehen. Der Gesandte Allahs (sas) frag-te ihn nach dem Grund, und er gab an, dass er eine Frau von den Ansār gehei-ratet habe.
Der Prophet fragte ihn: „Was hast du ihr (für eine Brautgabe) gegeben?“
Er sagte: „So viel vom Gold, wie das Gewicht eines Dattelkerns.“
Da erwiderte der Gesandte Allahs (sas): „Gib ein Festmahl, mindestens mit ei-nem Schaf!“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) verbot den Sighar. Und Sighar ist, wenn ein Mann seine Tochter einem anderen Mann mit der Bedingung zur Frau gibt, dass die-ser ihm auch seine Tochter zur Ehefrau gibt, und dass die Aufhebung einer Zahlung des Brautgeldes auf Gegenseitigkeit beruht.“ (Bu)
Sahl ibn Sa’d (ra) berichtete:
Eine Frau bot sich dem Propheten (sas) (für die Ehe mit ihm) an. Darauf sagte ein Mann zu ihm: „O Gesandter Allahs, gib sie mir zur Frau!“
Der Prophet fragte ihn: „Was bietest du ihr (als Brautgabe) an?“
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Er sagte: „Ich habe nichts.“
Der Prophet sagte zu ihm: „Geh und suche einen Ring, sei dieser auch aus Ei-sen!“
Der Mann ging dann, kam aber zurück und sagte: „Nein, bei Allah! Nichts ha-be ich gefunden, nicht einmal einen Ring aus Eisen. Aber hier ist mein Lenden-tuch, von dem sie die Hälfte besitzen kann.“
Der Mann besaß aber kein Oberkleid dazu, und der Prophet (sas) sagte zu ihm: „Was soll die Frau mit deinem Lendentuch machen? Wenn du es anhast, so hat sie nichts auf ihrem Leibe; und wenn sie es anhat, hast du selbst nichts auf deinem Leibe.“
Der Mann setzte sich, und als es aber lange dauerte, stand er auf. Als der Pro-phet (sas) ihn nochmal sah, rief er ihn zu sich und sagte zu ihm: „Was hast du vom Qur’ān (auswendig gelernt?)“
Der Mann sagte: „Ich behalte noch die Sure Soundso und die Sure Soundso“
Er nannte ihm dann mehrere Suren.
Da sagte der Prophet (sas) zu ihm: „Wir geben sie dir (zur Ehefrau) für das, was du von dem Qur’ān behalten hast.“ (Bu)
5.48 Bruderkrieg
Ahnaf ibn Qais (ra) berichtete:
Als ich mich auf dem Weg befand, um jenem Mann (Alī ibn Abī Tālib) zu Hil-fe zu kommen, sah mich Abū Bakr und fragte: „Wohin gehst du?“
Ich antwortete: „Ich will diesem Mann helfen!“
Da sagte er: „Kehre um; denn ich habe den Gesandten Allahs (sas) folgendes sagen hören: „Wenn zwei Muslime mit dem Schwert gegeneinander kämpfen, werden beide, der Tötende und der Getötete, in das Höllenfeuer gehen.““
Als ich fragte: „O Gesandter Allahs! Das ist für den Tötenden, doch warum für den Getöteten?“, da antwortete er: „Auch dieser hatte sehr ernst den Vorsatz, seinen Gefährten zu töten!“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Wehe euch! Kehrt nicht nach mir zum Unglauben zurück, indem die einen von euch die Nacken der anderen abschlagen.“ (Bu)
5.49 Brüderlichkeit
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
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„Keiner von euch darf den Kauf derselben Ware anstreben, die sein Bruder zu kaufen beabsichtigt.“ (Bu)
Abdullāh ibn Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Keiner von euch darf den Kauf derselben Ware anstreben, die sein Bruder zu kaufen beabsichtigt; und fanget die Ware nicht auf dem Weg ab und wartet, bis sie ihren Platz auf dem Markt eingenommen hat.“ (Bu)
Abdullāh (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Solange ihr (Menschen) zu dritt seid, sollen nicht zwei davon ein vertrauli-ches Gespräch unter Ausschluss des dritten führen, bis ihr wieder mit anderen Menschen zusammenkommt; denn dies macht ihn traurig!“ (Bu)
Abū Hamza Anas ibn Mālik (ra) dem Knecht des Gesandten Allahs (sas): Der Pro-phet (sas) sagte:
„Keiner von euch ist gläubig, bis er für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.“ (Bu, Mu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Hütet euch vor Verdächtigungen; denn Verdächtigung ist die größte aller Lügen; sucht nicht mit Vorbedacht nach euren Fehlern und spioniert einander nicht nach. Seid einander nicht neidisch und missgünstig, wendet euch nicht voneinander ab und seid Allahs Diener, brüderlich zueinander.“ (Bu, Mu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Keiner von euch darf auf seinen Bruder mit einer Waffe zeigen; denn er weiß nicht, ob Satan die Bewegung seiner Hand so beeinflusst (, dass er seinen Bru-der damit umbringt) und selbst dadurch in eine Grube des Höllenfeuers fällt.“ (Bu, Mu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Wer seinem Bruder Unrecht, hinsichtlich der Verletzung seiner Ehre oder sonst irgendetwas zugefügt hat, der soll schon heute für eine Wiedergutma-chung sorgen, ehe der Tag kommt, an dem diese durch (Wiedergutmachung mit) Dinar und Dirham nicht mehr möglich sein wird; und an dem von seinen guten Taten so viel abgeschnitten wird, wie sein Unrecht ausmacht, und wenn ihm keine guten Taten zugeschrieben worden sind, dann wird ersatzweise et-
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was von den Übeltaten seines Gegners genommen und (zugunsten) des ande-ren gelegt.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Keiner Frau ist es (von Allah) erlaubt, dass sie die Scheidung ihrer Schwester verlangt, um deren Feld für sich selbst räumen zu lassen. Denn es wird ihr von Allah nur das zuteilwerden, was für sie vorbestimmt ist.“ (Bu)
Abū Huraira (ra) berichtete:
„Der Gesandte Allahs (sas) verbot den Handel zwischen einem Sesshaften und einem Nomaden und sagte: „Betreibt kein Scheingeschäft (Nadschas); und kei-ner von euch darf den Kauf derselben Ware anstreben, die sein Bruder zu kau-fen beabsichtigt noch um die Hand einer Frau werben, deren Verlobung mit seinem Bruder bevorsteht. Und die Frau darf nicht die Scheidung ihrer Schwester bewirken, um an ihrer Stelle zu sein.“ (Bu)
Abū Mūsa (ra) berichtete:
Der Prophet (sas) pflegte, wenn jemand zu ihm kam, um zu betteln oder um etwas zu bitten, zu sagen:
„Übt Fürbitte für einander, damit ihr dafür (von Allah) belohnt werdet. Möge Allah dies durch die Zunge Seines Propheten gelten lassen!“ (Bu)
Abū Mūsa (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte:
„Der Gläubige ist dem Gläubigen wie ein Mauerwerk: Ein Teil davon hält den anderen fest.“
Anschließend verschränkte er (demonstrativ) seine Hände ineinander.
Und dies geschah während der Prophet (sas) da saß, und ein Mann kam, um etwas zu bitten. Der Prophet wandte sich mit seinem Gesicht uns zu und sag-te: „Übt Fürbitte für einander, damit ihr dafür (von Allah) belohnt werdet. Möge Allah dies durch die Zunge Seines Propheten gelten lassen!“ (Bu)
Abū Mūsa (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte:
„Wahrlich, der Gläubige ist für den Gläubigen wie ein Mauerwerk; ein Teil hält den anderen fest.“
Und er schob demonstrativ seine Finger ineinander. (Bu, Mu)
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Abū Dharr (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Halte keine gute Tat für gering, auch wenn diese darin besteht, dass du dei-nen Bruder mit freundlichem Gesicht empfängst.“ (Mu)
Barā (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) befahl uns, den Schwörenden bei der Durchsetzung seines Schwurs zu unterstützen.“41. (Bu)
Miqdām ibn Ma’dīkarib (ra) berichtete: Der Prophet (sas) sagte:
„Wenn einer seinen Bruder liebt, soll er ihm sagen, dass er ihn liebt.“ (Ha)
Anas (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Keiner von euch darf sich als gläubig ansehen, bis er seinem Bruder auch dasselbe gönnt, was er sich selbst gönnt.“ (Bu, Mu)
Anas (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Hilf deinem Bruder, ob er Unrecht begeht oder unter Unrecht leidet!“
Einer fragte: „O Gesandter Allahs, diesem helfen wir, wenn er unter Unrecht leidet. Aber wie können wir ihm helfen, wenn er selbst das Unrecht begeht?“
Der Prophet erwiderte: „Indem du seine Hände mit Tatkraft vom Unrecht ab-hältst. Dies ist eine Hilfe für ihn!“ (Bu, Mu)
Anas (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Hilf deinem Bruder, ob er Unrecht begeht oder unter Unrecht leidet!“
Einer fragte: „O Gesandter Allahs, diesem helfen wir, wenn er unter Unrecht leidet. Aber wie können wir ihm helfen, wenn er selbst Unrecht begeht?“
Der Prophet erwiderte: „Indem du seine Hände mit der Tatkraft vom Unrecht abhältst!“ (Bu)
Ibn Umar (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) verbot, dass jemand Datteln paarweise verzehrt.42 Wenn er jedoch von seinen Gefährten die Erlaubnis dafür eingeholt hat, (so kann er dies tun).“ (Bu)
41 Nur im guten Sinne und bei völlig legitimen Dingen.
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Ibn Umar (ra) berichtete:
„Der Prophet (sas) verbot, dass sich einer von uns zum Kauf einer Ware be-gibt, die sein Bruder zu kaufen beabsichtigt, und dass sich einer von uns um die Hand einer Frau bewirbt, deren Verlobung mit seinem Bruder bevorsteht, es sei denn der Verlobte sieht von der Heirat ab, oder er erlaubt ihm diese.“ (Bu)
Wathīla (ra) berichtete: Der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Sei nicht schadensfroh gegenüber deinem Bruder, da Allah ihm sonst Gnade erweist und dich mit Unheil trifft.“ (Ti)
Dschabala (ra) berichtete:
„Es herrschte bei uns in Medīna eine Hungersnot, und Ibn az-Zubair pflegte uns mit Datteln43 zu beschenken; und als Ibn Umar (ra) an uns vorbeiging, sag-te er: „Esset nicht paarweise; denn der Prophet (sas) verbot das paarweise Es-sen (von Datteln), es sei denn, dass der eine seinen Bruder um Erlaubnis dafür bittet.“ (Bu)
5.50 Bruderschaft
Aun ibn Abī Dschuhaifa (ra) berichtete, dass er von seinem Vater folgendes hörte:
Der Prophet (sas) stiftete Bruderschaft zwischen Salmān und Abū-d-Dardā. Eines Tages besuchte Salmān (seinen Bruder) Abū-d-Dardā und sah, dass (sei-ne Frau) Ummu-d-Dardā ungepflegte Kleidung trug. Salmān fragte sie: „Was ist mit dir los?“
Sie sagte ihm: „Dein Bruder Abū-d-Dardā hat dieser Welt eine Absage erteilt.“
Als später Abū-d-Dardā bei Salmān zu Besuch war, bereitete dieser ein Essen für ihn vor und sagte zu ihm: „Iss (mit mir)!“
Abū-d-Dardā antwortete: „Ich bin am Fasten!“
42 Die Datteln stellten zu jener Zeit ein Grundnahrungsmittel für die ganze Bevölkerung dar, und das „paarweise Essen“ durch den einen, den anderen Beteiligten, unter denen sich Greise, Kinder, Kranke und Schwerbehinderte befinden, Ungerechtigkeit bedeutet. Es ist daher ratsam, bei Hungernöten und ähnlichen Zuständen, Rücksicht gegenüber der schwachen Schicht in der Gesellschaft zu nehmen.
43 Die Datteln stellten zu jener Zeit ein Grundnahrungsmittel für die ganze Bevölkerung dar, und das „paarweise Essen“ durch den einen, den anderen Beteiligten, unter denen sich Greise, Kinder, Kranke und Schwerbehinderte befinden, Ungerechtigkeit bedeutet. Es ist daher ratsam, bei Hungernöten und ähnlichen Zuständen, Rücksicht gegenüber der schwachen Schicht in der Gesellschaft zu nehmen.
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Salmān entgegnete: „Ich werde das Essen nicht berühren, bis du selbst mit mir isst!“44
Da aß Abū-d-Dardā mit ihm. Als die Nacht kam, entfernte sich Abū-d-Dardā, um zu beten.
Salmān sagte zu ihm: „Lege dich hin und schlafe!“
Abū-d-Dardā legte sich hin und schlief. Nach einer Weile stand er auf, um zu beten.
Salmān sagte abermals zu ihm: „Lege dich wieder hin und schlafe!“
Im letzten Teil der Nacht sagte Salmān zu ihm: „Jetzt darfst du aufstehen!“
Hier dann verrichteten die beiden das Gebet zusammen, und Salmān sagte an-schließend: „Wahrlich, dein Herr hat Rechte dir gegenüber; und für deinen Körper gibt es auch Rechte, die du berücksichtigen sollst. Und die Deinen ha-ben Recht auf dich, so gib jedem Berechtigten sein Recht. Abū-d-Dardā kam dann zum Propheten (sas) und erzählte ihm davon. Der Prophet (sas) sagte zu ihm: „Salmān sagte die Wahrheit!“ (Bu, Ti)
5.51 Busra
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Gesandte Allahs (sas) sagte:
„Die Stunde wird nicht eintreffen, bis ein Feuer aus dem Land des Hidschāz herauskommt und die Kamelhälse in Busra (in Palästina) beleuchtet!“ (Bu)
5.52 Byzanz
Abū Huraira (ra) berichtete, dass der Prophet (sas) sagte:
„Chosro (König von Persien) wird zugrundegehen, und nach ihm wird es kei-nen Chosro mehr geben. Und der Kaiser (von Byzanz) wird auch mit Sicher-heit zugrundegehen, und nach ihm wird es keinen Kaiser mehr geben. Was aber ihre Schätze angeht, so werden diese mit Sicherheit auf dem Weg Allahs verteilt werden!“ (Bu)
44 Dabei handelt es sich





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